Hauptstadtbesieger

Spieldaten:
1. FC Nürnberg – Union Berlin
2:0 (1:0) [45. Möhwald, 84. Teuchert]
2. Bundesliga 2016/2017 – 08. Spieltag
30.09.2016 – 18:30 Uhr
Max-Morlock-Stadion

Aufstellung:
Kirschbaum – Brecko, Hovland, Bulthuis, Sepsi – Petrak, Behrens – Salli, Möhwald (90. Kempe), Burgstaller (90. Sylvestr) – Matavz (80. Teuchert)

Nach dem Befreiungsschlag gegen Bielefeld sollte gegen Union auch endlich der erste Heim-Dreier eingefahren werden, dafür sollte die selbe Startelf wie gegen die Arminia sorgen.

Es war kein schönes Spiel. Wenn es zeitweise mal schönes Fußball gab, hatte Union den Ball in den Reihen und konnte einige schöne Kombinationen zeigen. Der Glubb sehr zerfahren, allerdings defensiv sehr sicher. Hektisch sollte es nur bei den beiden Platzverweisen werden, wobei Salli in meinen Augen bereits nach seiner gelben Karte vom Platz gemusst hätte, die Ampelkarte hatte sich extrem angedeutet.

In der allgemeinen Verwirrung fasste sich Möhwald ein Herz und drosch die Kugel in die Maschen.

In der zweiten Hälfte hatte der FCN einige Gelegenheiten, allerdings war auch hier Union die spielstärkere Mannschaft. Einige Mal kamen sie vor Tor, allerdings stand da ein guter Kirschbaum der einiges hielt.

Je später es auf der Uhr wurde, desto mehr Konterchancen hatten die Nürnberger. Hier war es wichtig den platten Matavz gegen Teuchert zu tauschen. Dieser machte auch gleich Lust indem er vielen Bällen hinterher lief, früh störte und die Vorentscheidung herbeiführte.

Am Ende gab es den ersten Heimsieg, welcher fast schon weiler’sche Züge hatte. Damit sollte die heftige Kritik gegen den Trainer erstmal verstummen, ob er allerdings der richtige Mann ist muss weiter angezweifelt werden.

Positiv hervorheben muss man Petrak, sorgte für viel Stabilität in der Defensive, Möhwad, spielfreudig und die treibende Kraft, sowie Teuchert, welcher einfach nur Bock auf Einsatzzeiten hat.

Negativ sind es mal wieder die Außenverteidiger, besonders Brecko erwischte einen noch schlechteren Tag und war kaum anspielbar oder passsicher. Auch Burgstaller, welchem nichts gelang und deswegen viel abwinkte, sowie Salli, der einfach nur dumm agierte.

Die Länderspielpause fällt genau in unser Momentum, hoffentlich können wir in Karlsruhe weiter punkten.

Eisern überrollt

Personell wurden 2 Änderungen vorgenommen: Für Petrak spielte Leibold, für den gelbgesperrten Blum durfte Gislason ran. Grade das Aufgebot von letzterem war eine Überraschung. Auch taktisch wurden Änderungen vorgenommen, so sollte das erfolgreiche 4-2-2-2 praktiziert werden.

Der Beginn war einfach ein Blackout. Die mitgereistern Unioner skandierten zurecht “Ein Schuss – Ein Tor – Union!”. Es war aber kein Schuss, sondern ein Kopfball und das ist nur zu Stande gekommen weil die Glubb-Abwehr noch im Tiefschlaf war. Danach die Nürnberger von der Rolle, sollte es nach 23. Minuten bereits 2:0 stehen. Wieder Wirr-Warr im Strafraum und ein abwehrbarer Ball schlug ein. Dazu wurde ein Tor wegen einem kleinlichen Schiedsrichter nicht gegeben. Das sass und ließ jeden Funken Hoffnung erlöschen.

Doch vor mehr als 30.000 Zuschauer sollte der Glubb danach ins Spiel finden und kam bereits von der Halbzeit häufiger vor das Tor der Eisernen. Der Funke glimmte wieder.

Was sich in der 2. Halbzeit abspielte ist surreal und unbeschreiblich. Von Union sah man bis auf eine Chance nichts mehr, der Glubb konnte den Anschluss durch Leibold erzielen, den Ausgleich und die Führung durch Füllkrug. Was sich jetzt schon nach einem irren Spiel anhört, sollte durch 3 weitere Tore versüßt werden.

UN-GLAUB-LICH-ER F-C-N! Was man in den Spielen gegen Duisburg und Karlsruhe vermisste, diese Leidenschaft, dieses Pressing, die Laufbereitschaft und auch das Glück, alles war in 45 Minuten komprimiert. Der Glubb, der 18 Spiele nicht verlor, ist wieder da! 

Knüpft man an diese Leistung in den nächsten 3 Spielen an, ist uns nicht nur der Relegationsplatz sicher, wir sind auch der kühle Atem im Nacken der Leipziger. Lassen die Federn, gehen wir direkt rauf! Sollten wir die Relegation spielen, muss sich der Bundesligist warm anziehen. Wir sind wieder da!