Wechselhafte Sommerpause

Als am 23.05.2016 gegen 22 Uhr der Klassenerhalt fest stand, ging der Blick auch in eine ungewisse Zukunft. Welche Spieler verlassen uns? Welches Spielermaterial können wir mit keinem Geld verpflichten? Interessiert sich überhaupt noch jemand für den Glubb, nach dem der Aufstieg in die Bundesliga nicht gelang?

Der Paukenschlag, welcher wohl alle Fans gedanklich aus der Sommerpause holte, war der Abgang von Cheftrainer Rene Weiler. Der RSC Anderlecht zeigte plötzlich Interesse und es war eigentlich bereits von Minute 1 klar das wir mit einem neuem Trainer in die Saison 2016/2017 starten. Weiler hat nie ein Bekenntnis zum 1. FC Nürnberg gegeben. Das mag nüchtern und profihaft sein, allerdings zeigt es auch das Weiler beim Glubb keine Chance mehr sah eine erfolgreiche Saison zu wiederholen. Zu Ungewiss waren wohl auch die Vorzeichen für ihn. 

Als Nachfolger ging vor allem der Name Stanislawski durch die Medien, von irgendwelchen Treffen mit dem EM-Experten in Paris wurde berichtet. Am Ende alles heiße Luft, wir konnten den Sandhausen-Cheftrainer Alois Schwartz verpflichten. 6 Tage nach dem Abgang von Weiler konnte Bornemann einen Nachfolger vorstellen, 2 Tage bevor die Saisonvorbereitung startete. Das kennen wir in Nürnberg anders.

Der neue Trainer trifft auf ein Fundament, welches das Rückrat der erfolgreichen Saison war. Es endeten zwar die Leihgeschäfte von Kerk und Stieber, allerdings konnte mit Tobias Kempke von Darmstadt 98 und Edgar Salli vom AS Monaco bereits Spieler verpflichtet werden. Der Vertrag mit Robert Koch wurde aufgelöst, Jakub Sylvestre kehrte zum FCN zurück. Das war alles bevor ein Spieler unbedingt in die Bundesliga wechseln wollte.

Und in Hannover landete. Niklas Füllkrug machte keinen Hehl daraus das er in die höchste deutsche Fußballliga möchte. Das kann man dem jungen Burschen auch nicht vorwerfen. Das er allerdings am Ende zu Hannover wechselt zeigt, dass die Gier nach Geld doch größer ist als sportlicher Ehrgeiz. 

Der Sportvortstand selbst sagt das der endgültige Kader erst zum Ende der Transferperiode steht, immerhin versucht jetzt Burgstaller den Füllkrug-Weg und möchte seinen Wechsel erzwingen. Ein Spieler, der uns die Füße küssen müsste nach dem wir seine Karriere wieder angekurbelt haben. Vielleicht tut sich auch was auf der Torwart-Position, nachdem man Rakovsky deutlichst mitteilt das er hier keine Zukunft mehr hat.

Aber auch Verpflichtungen sind noch möglich. Wir möchten Kerk, der SC Freiburg möchte ihn abgeben. Hier müssen wohl nur die Konditionen verhandelt werden. Auch Probespieler sind jetzt häufiger im Training, immerhin eine Möglichkeit um günstig an Spieler zu kommen.

Ansonsten konnte der Glubb durch die Einnahmen aus dem Gündogan und Kiyotake Transfer sowie dem Geld was uns Anderlecht für Weiler überwies sich soweit konsolidieren, das Bornemann weitere Abgänge erstmal ausschloss. Außer das Geheimwort des Fußballgeschäfts fällt: Mehr Geld.

Auch um Jugendbereich kam es zu einigen Veränderungen. So wurde das Nachwuchsleistungszentrum ordentlich durchgemischt, für die U21 wurde Geld in die Hand genommen um Spieler aus der Region zu verpflichten. Das neue Sprungbrett soll die zukünftige erste Mannschaft formen. Inhaltlich liest sich das alles gut, allerdings muss der Ertrag abgewartet werden. 

Auch Vorstand Meeske war nicht untätig, immerhin ging dieser wohl einige Klinken putzen und Popos küssen um uns einen Hauptsponsor zu präsentieren, den sich der Nürnberger schon lange wünschte: Die Nürnberger Versicherung. Vom ersten Gerücht an war dieser Deal eine Erfolgsgeschichte, welche einiges an Euphorie erzeugte. Die Firmen der Stadt stehen zu ihrem Verein? Es ist davon auszugehen das durch die NV der Stein erstmal ins Rollen gebracht wird und der Glubb für die lokale Wirtschaft endlich sexy genug ist.

Das spricht auch für Meeske, welcher den Verein innerhalb der nächsten 3 Jahre in die richtige Spur bringen möchte, trotz zweiter Liga. Dieser Mann hat eine Vision, weiß wie es ist den Glubb so zu präsentieren das man seine Tradition nicht völlig unterschlägt, allerdings sich nicht auf dem Erfolg lange vergangener Tage ausruht. 

Auch das neue Trikot sowie die Social-Media-Kampagne darum zeigt, in welche Richtung der 1. FC Nürnberg gehen möchte. Sexy und modern, aber traditionsbewusst. Es gibt eben viele Vereine, aber nur einen Club.

Mit den 2 Vorständen Bornemann und Meeske hat dieser Verein einen absoluten Glücksgriff gemacht, selten konnte man so stolz auf seinen Herzensverein sein. Der Glubb ist endlich in der Zukunft angekommen.

Wird Zeit das die Spiele losgehen.