Untergang in Braunschweig

Spieldaten:
Eintracht Braunschweig – 1. FC Nürnberg
6:1 (2:1) [08. Burgstaller]
2. Bundesliga 2016/2017 – 03. Spieltag
28.08.2016 – 13:30 Uhr
Eintracht-Stadion

Aufstellung:
Schäfer – Brecko, Hovland, Bulthuis, Sepsi – Behrens, Alushi (85. Möhwald) – Leibold (74. Gislason), Kempe (63. Parker), Salli – Burgstaller

Der Glubb startete spritziger ins Spiel, konnte nach 8 Minuten glücklich in Führung gehen und spielte eine gute erste Halbzeit, abgesehen von 2 dummen Gegentoren kurz vor der Pause.

Was dann allerdings in der 2. Halbzeit passierte ist nicht in Worte zu fassen. Alle Ansprüche, die ein Profispieler haben sollte, wurden vermisst, vergessen. Eine solche Auflösung in der zweiten Hälfte habe ich zuletzt von Union Berlin gesehen, als wir sie mit 6:2 aus dem Max-Morlock-Stadion schossen.

Doch auch davor war nicht alles Gold. Die Abwehr ist eine wackelige Linie, in der Offensive läuft auch nichts zusammen. Liegt es am Trainer? An den neuen Spielern?

Welchen Anspruch hat der 1. FC Nürnberg in dieser Saison? Bornemann sprach zwar vor dem Spiel von einer Konsolidierungsphase, allerdings wurde keinerlei Saisonziel fest gesetzt. Das wir mit dem Aufstiegs nicht zu tun haben werden, das war nach der verlorenen Relegation bereits klar. Die Verpflichtungen von Alushi und Kempe, einem Trainer der für trostlose 2. Liga steht sprechen eigentlich auch eine deutliche Sprache.

Hat das Umfeld eine zu große Erwartungshaltung? Ist es jetzt schon Gift wenn die Presse den Trainer und Sportvorstand anzählt? Das Umfeld ist Nürnberg ist schwierig, könnte allerdings durch klare Kommunikation ins Boot geholt werden. Wie man es macht zeigt Meeske. 

Wenn wir uns (in dieser Saison zumindest) mit dem Mittelfeld der 2. Liga zufrieden geben, wieso setzt man nicht vermehrt auf junge Spieler? Wieso darf ein Brecko weiterhin auf der rechten Abwehrseite stehen? Wieso darf Sepsi dies auf der linken? Wieso wurde Alushi verpflichtet anstatt dem jungen Möhwald die Chance zu geben? Wieso wurde mit Schäfer verlängert anstatt einen Torwart aus dem NLZ hochzuziehen?

Bei klarer Kommunikation wäre das Umfeld ruhig. So zerfleischt man sich wieder in den Kommentaren, möchte bereits jetzt wieder alle Personen des Sportbereichs entlassen.

Allerdings sollten auch das Umfeld sich hinterfragen. Wir haben 11 Jahre Martin Bader ertragen und ihm teilweise die Füße geküsst für seine “Leistungen”, jetzt wird der Trainer nach 4 Pflichtspielen bereits abgesägt und der Sportvorstand extrem angezählt.

Nicht Himmel, nicht Hölle. Der FCN eben.

Matchball ausgelassen

Zum Spiel in Braunschweig lief die selbe Elf auf, die mit 6 Toren in einer Halbzeit Union aus dem Stadion schoss. Die Ausgangslage vor dem Spiel war wohlgesonnen, die Arminia aus Bielefeld konnte den österreichischem Konzern mit Sitz in Leipzig ein Unentschieden entlocken, so das der Glubb vor diesem Spiel 5 Punkte Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz hatte, bei einem Sieg in Braunschweig wäre dieser Abstand auf 2 Punkte geschmolzen und den Bullen wäre es wohl flüssig durch die Hose gelaufen.

Nachdem Braunschweig die ersten 15 Minuten agierte, während die Nürnberger erstmal Sorgfalt walten ließen, kam der Glubb immer besser ins Spiel und es schien sich das abzuzeichnen, was uns 18 Spiele ohne Niederlage bescherte: Langsam enger zupacken. Trotz vieler Fehler im Aufbau kam 2mal Gislason zu guten Chancen, welche allerdings ungenutzt blieben. 

Doch anstatt den verdienten Führungstreffer zu machen, kontere Braunschweig im eigenen Stadion, der FCN mit einer unkoordinierten Defensive und so stand es kurz vor der Halbzeit 0 zu 1 aus Sicht der Nürnberger. 

Auch in der zweiten Halbzeit passierten im Spielaufbau zu viele Fehler, so dass die Eintracht nicht nur auf 2, sondern auf 3:0 erhöhte und den Nürnberger klar aufzeigte, wo die Stellschrauben nochmal angesetzt werden müssen. Der Anschlusstreffer von Burgstaller diente der Ergebniskosmetik. So wurde ein möglicher Matchball ausgelassen um nochmals den Druck auf Leipzig zu erhöhen.

Somit kann er FCN sicher für die Relegation planen. Jetzt ist es wichtig die Spieler, welchen eine Gelbsperre droht, jene abzuholen um ohne Rucksack in die Relegation zu starten. Der Trainer muss jetzt akribisch an den aufgezeigten Fehlern arbeiten um in den 2 Endspielen eine Mannschaft auf dem Platz zu stellen, welche auf dem Punkt fixiert ist und alles versucht, den Aufstieg zu schaffen.

Es ist noch ein großer Schritt und viel Arbeit für den Weg in Richtung Bundesliga.