Traditon schlägt Kommerz

Spitzelspiel in Nürnberg, das Stadion ist gut gefüllt. Der Glubb startet mit 2 Veränderungen: Hovland ersetzt den gesperrten Bulthuis, für Erras darf Petrak ran. Lebt der Traum vom direkten Aufstieg weiter?

Nach diesem Spiel dürfte jedem klar sein das der Glubb ernsthafte Aufstiegsambitionen hat. Die “Spitzenmannschaft” aus Leipzig sah keinen Stich im Max-Morlock-Stadion. Der Glubb bestimmte das Spiel, die Werbefläche Leipzig konnte sich nur durch dreckige Spielweise retten, selten haben ich soviele Ellbogen ausfahren sehen, immer begleitet durch elendiges lamentieren. Der Führungstreffer war ein Zufallsprodukt, ansonsten wurde Rakvosky nicht geprüft. Hier sah man kurz die eingekaufte, individuelle Klasse.

Der Glubb agierte geschlossen, mit dem bekannten längerem Atem. Wieder sollte ein Spiel in der letzten Halben Stunde klar gemacht werden, die große Qualität der Nürnberger. So sollten es diesmal Petrak, der seinen Startelfeinsatz mit seinem ersten Tor krönte, Füllkrug und der unglaubliche Burgstaller die Tore erzielen und uns damit einen 3:1 Sieg schenken. Weltklasse!

Der FCN ist reif für den Aufstieg, egal ob direkt oder über die Relegation. Durch den Sieg gegen Leipzig ist jetzt der direkte Aufstieg das Ziel, die kommen nochmal ins Flattern und selbst Freiburg wird noch stolpern. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, dann lebt der Traum von der ersten Liga!

Zerstört ein Kreuzbandriss alle Aufstiegsträume?

Es gibt Nachrichten, die einem die Sprache verschlagen.

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe! Patrick Erras, welcher mitverantwortlich für 16 Ligaspiele ohne Niederlage war, reißt sich im Training das Kreuzband und fällt damit für mehrere Monate aus.

Die ersten Gedanken die einem nach der Nachricht in den Kopf schießen werden bei allen Fans des Ruhmreichen gleich gewesen sein: “Damit sind die Aufstiegsträume beendet!”. Natürlich ist diese Nachricht bitter, fast schon eine Katastrophe. Aber wie stand über Block 911 beim Pokalheimspiel gegen Hertha? “Mehr Träume als die Realität zerstören kann!”

Uns mag jetzt im Endspurt der Saison ein wichtiger Mann fehlen, aber Fußball ist immernoch ein Mannschaftssport und wird von 11 Mann gespielt. Jetzt ist die Mannschaft gefragt, dieses Ausfall zu kompensieren. Jeder einzelne Spieler muss einen Kilometer mehr laufen, sich mehr mannschaftsdienstlich zeigen und alles dran setzen das der Glubb weiterhin (mindestens) Platz 3 hält.

Die Saison des 1. FC Nürnbergs ist nicht durch Einzelspieler geprägt, es ist die geschlossene Mannschaftsleistung die den Ausschlag gibt. So konnte bereits (bis jetzt) der Ausfall von Schäfer aufgefangen werden und genauso wird der Ausfall von Erras aufgefangen. Jeder anderen Mannschaft würde der Ausfall von 2 wichtigen Eckpfeilern das Genick brechen, doch der Glubb ist anders. Der Glubb ist besser! Die Realität wird keine Träume zerstören!

Doch wer ersetzt Erras?

Natürlich ist die Ersatzbank dünn besetzt, aber es gibt in meinen Augen genug Möglichkeiten für das defensive Mittelfeld.

Jan Polak

Die logischste Lösung, immerhin bringt Polak die Erfahrung mit diese Position zu begleiten. Doch grade für das spielerische Element ist Polak nicht der richtige. Er ist altersbedingt zu langsam und hat diese Saison nur als Einwechselspieler überzeugt.

Ondrej Petrak

Ein Spieler den jeder als ersten Wechselkandidaten im Winter sah, doch Petrak sollte trotz Interesse von anderen Verein dem FCN erhalten bleiben. Sein Einsatz wäre eine gute Lösung.

Tim Leibold

Mein Wunsch. Leibold hat diese Saison bereits diese Position begleitet und ist vorallem ein wichtiger Spieler der regelmäßig zum Einsatz kommt. Die Mannschaft müsste sich nicht groß umstellen.

Even Hovland

Die sicherste Lösung. Besonders defensiv hat Hovland einiges drauf, da sah man beim Spiel gegen Kaiserslautern als er als Rechtsverteidiger auflief.

Robert Koch

Reden wir nicht drüber, Koch wäre die Winter-Aue-Lösung.

Wie ihr seht hat man trotz des dünnen Kaders mehrere Möglichkeiten, vielleicht gibt es auch jemanden aus den Jugendmannschaft den man ebenso wie damals Erras ins kalte Wasser werfen kann.

Wir werden sehen wie sich der Trainer entscheiden wird. Der Aufstiegsexpress wird bei Rückschlägen nur stärker! Kämpfen FCN! Gute Besserung und schnelle Genesung Patrick, wir werden dich in der Bundesliga wieder sehen!

Etwas fürs Torverhältnis

Der 26. Spieltag gegen Arminia Bielefeld begann mit 3 Änderungen in der Startelf: Patrick Rakovsky hütete für den verletzten Schäfer das Tor, Brecko und Leibold sind nach den Gelbsperren wieder in der Startelf.

In der ersten Halbzeit tat sich das Team aus Nürnberg sehr schwer, bis auf wenige Chancen kam da nichts zusammen. Dafür konnte Bielefeld einige Mal gefährlich vor das Tor von Padde kommen, so ist es nur ihm zu verdanken das man nicht mit Rückstand in die Pause ging. Einige klärte die neue Nummer 1 im letzten Moment.

Unverändert ging es in die zweite Halbzeit und es dauerte bis zur 61. Minute, bis sich endlich eine richtige Lücke in der Abwehr der Arminia auftat. So konnte Burgstaller den Ball in die Gasse spielen, wo Kerk die Abwehr überwindete und sogar noch den Torwart umkurvte, um zum wichtigen 1:0 zu versenken. 

4 Minuten später konnte wieder Burgstaller den Ball weiterleiten, diesmal war Füllkrug in die Gasse gelaufen. Im 16er konnte dieser nur durch ein Foul gestoppt werden, so das es Elfmeter und eine Rote Karte gab. Der Gefoulte verwandelte selbst sicher zum 2:0.

Bielefeld kam noch mit einem richtig gefährlichen Angriff vors Tor, völlig frei am Elfmeterpunkt wurde der Ball an die Latte geknallt. In der 88. Minute konnte Burgstaller endlich seinen Knoten lösen und das dritte Tor erzielen. In der Nachspielzeit sollte es wieder Burgstaller sein, welcher den Ball verteilte. Diesmal war Behrens der Nutznießer.

Der Glubb hat die Alm gestürmt, die Arminia aus dem eigenen Stadion geschossen. Es war kein gutes Spiel, das Ergebnis ist sicherlich in der Höhe unverdient, aber man merkt einfach eine Effektivität die ein Aufstiegsaspirant benötigt. 

Es war auch wichtigen mal ein paar Tore mehr als nötig zu erzielen, da am Ende sicherlich das Torverhältnis eine Rolle spielen wird.

Es gab 2 wichtige Erkenntnisse nach dem Spiel: Rakovksy ist reifer geworden, hat in einer Situation sogar Schäfer-ähnlich gehandelt. Ansonsten immer zur Stelle, ein kleiner Wackler war drin. Knüpft er weiter an diese Leistung an, wird er ein sehr guter Schäfer-Ersatz. Die zweite ist Burgstaller, der es auch in 2016 schafft Tore zu schießen Ebenso hat er alle anderen Tore vorbereitet!

Jetzt kommt der Tabellenführer ins Max-Morlock-Stadion. Scheiss RB!

Teuer bezahlter Sieg

Das 4. Spiel in 12 Tagen gegen Kaiserslautern starte mit einer Veränderung: Hovland durfte für den gelb-gesperrten Brecko ran. Es sollte das Ende einer schweren, aber wichtigen Englischen Woche sein.

Wie erwartet wurde es ein kräftezerrendes Spiel, die Mannschaft pfiff aus allen Löcher. So kann man von Glück reden, als Erras in der 19. Minute den Ball über die Linie drückte und der Glubb so in Führung ging. Diese sollte allerdings nicht von langer Dauer sein, da Kaiserslautern kurze Zeit später den Ausgleich erzielen sollte, wo unsere Hintermannschaft nicht sehr gut aussah. Danach wurde das Spiel von beiden Seiten verwaltet.

In der 2. Hälfte rutschte einem dann das Herz in die Hose, als Torwartgott Schäfer plötzlich behandelt werden musste. Die Sekunden der Behandlung fühlten sich wie Stunden an, letztlich musste Rapha schwer humpelnd den Platz verlassen und Rakovksy durfte wieder ins Tor. 

Doch auch dieser erlebte eine Schrecksekunde, als er nach einem Zusammenprall liegen blieb. Padde biss die Zähne zusammen, hütete weiter das Tor. In diesem Moment merkte man den Zusammenhalt dieser Mannschaft, alle Mann versuchten den Torwart so gut es geht zu entlasten, Behrens übernahm die Abstösse, teilweise verteidigte man mit 10 Mann. 

In der 88. Minute sollte dann die Stunde von Winterzugang Stieber schlagen. Nach einer Flanke von Blum wehrte der Lauterer Torwart kurz ab, direkt vor die Füße von Stieber welcher den Ball ins Tor manövrierte. ESKALATION! Das ganze Stadion explodierte, auch Stieber lies einiges an raus. So zog er sich sein Trikot aus und feierte mit den Fans, ein Fehler, nachdem er bereits verwarnt war. So war der Platzverweis die logische Konsequenz. Ich geb dem Jungen keine Schuld, in so einem Moment muss es einfach raus.

Danach wurde mit Mann und Maus verteidigt, Lautern hatte noch eine Großchance, die allerdings Rakovsky mit einer Parade vereitelte, ein Moment der in jedem Highlightvideo zu sein muss. Dieses schmerzverzerrte Gesicht, wie er mit einer Beckenprellung auf dem Boden landete.

Der Glubb holt damit in 12 Tagen aus 4 Spielen 10 Punkte und der Traum vom Aufstieg könnte langsam Realität werden! Hoffen wir das Schäfer und Rakovsky bald wieder fit sind!

Nicht schön, aber siegreich

Der Derbysieger startete am 24. Spieltag gegen den SV Sandhausen mit einer Änderung (Möhwald für Leibold) im Gegensatz zum Heimspiel gegen die Westvorstadt. Ansonsten blieb die Stammelf gleich, auch wenn 5 Spieler von einer Gelbsperre bedroht waren.

Das Spiel startete wie erwartet: Der Glubb muss sich auf schlechtem Rasen in das Spiel kämpfen, auch die schweren Beine machten es nicht einfacher. So entstand ein hässliches, gar langweiliges Spiel, in welchem keine Mannschaft wirkliche Vorteile erspielte. Lediglich die Statistik sprach für die Mannschaft aus Nürnberg. Diese bestätigte sich in der 40. Minute, als der Derbyheld Füllkrug das 1:0 erzielte. Voraus gegangen war ein leichtes Abseits von Burgstaller, welcher zum Elfmeterpunkt passte wo Möhwald den Ball aufs Tor brachte. Lücke musste dann nur seinen Fuß hinhalten.

Der Glubb kam schwungvoller aus der Kabine, musste allerdings den Hausherren nach einer Stunde das Feld überlassen. Man stand defensiv kompakt, bis auf eine Situation (die richtig gefährlich war, glücklicherweise nicht verwertet werden konnte) kam der Vorort von Heidelberg nicht vors Tor.

Ab der 77. Minute war die Mannschaft von Rene Weiler in Überzahl, da ein Sandhäuser die Ampelkarte sah. Der Glubb danach wieder spielbestimmend, welches der Vorsänger Blum dazu nutzte das 2:0 zu erzielen. Der hart erkämpfte Arbeitssieg wurde danach locker runter gespielt. 

Somit steht der 1. FC Nürnberg nach 14 ungeschlagenen Spielen weiterhin auf Platz 3 und hat laut der Vergangenheit (bei 39 Punkten oder mehr zum 23. Spieltag stiegen wir am Ende auf) bereits einen Fuß in der Bundesliga.

Bevor wir allerdings den Aufstieg feiern können müssen wir zum Abschluss der englischen Woche bereits wieder am Freitag ran, dann gastiert der 1. FC Kaiserslautern im Max-Morlock-Stadion. Zuschauen müssen dabei Tim Leibold und Miso Brecko, welche beide gelbgesperrt fehlen werden. Hier ist ein positiver Ausgang notwendig, da man leicht den Atem der Verfolger spürt und vielleicht stolpert auch der Scheiss Sportclub aus Freiburg.

Der Aufstiegsexpress rollt weiter! FCN!